Wie Bad Iburg die Energiewende gestaltet
Um das Ziel der Bundesregierung sowie eine Energieunabhängigkeit zu erreichen, müssen Windenergie und Photovoltaik in Deutschland deutlich ausgebaut werden.
Bis 2030 ist eine installierte Leistung von 200 Gigawatt und bis 2045 von mindestens 385 Gigawatt durch Photovoltaik nötig. Das bedeutet einen mittleren jährlichen Zuwachs im Bereich der Photovoltaik von 15 bis 16 Gigawatt.
Da diese Ziele nicht allein durch PV-Anlagen an und auf Gebäuden erreicht werden können, müssen auch Freiflächen für die Produktion von Solarenergie genutzt werden. Eine wichtige Rolle könnte dabei der Agri-Photovoltaik zukommen.
Solarstrom und Ackerbau auf einer Fläche
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) kombiniert Landwirtschaft und die Produktion von Solaenergie: Solaranlagen werden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen senkrecht aufgestellt, bzw. aufgeständert. Dadurch wird der landwirtschaftlichen Nutzung nur ein Bruchteil der Fläche entzogen und die klassische ackerbauliche Nutzung bleibt weitgehend erhalten. Agri-Photovoltaik ist damit auch eine Möglichkeit, Landwirtschaft neu auszurichten und auf Veränderungen zum Beispiel durch den Klimawandel zu reagieren.
Die Stadt Bad Iburg stellt aktuell zwei Bebauungspläne für Agri-PV-Anlagen auf einer Gesamtfläche von über 17 Hektar auf und unterstützt die bundespolitischen Vorgaben zum Erreichen der Klimaziele.
Der involvierte Flächeneigentümer, ein ortsansässiger Landwirt, strebt an, einen kleinen Teil seiner bisher ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Flächen auch zur Stromerzeugung zu nutzen, um zukünftig diverser aufgestellt zu sein und Krisen wie Ernteausfälle besser kompensieren zu können.
Noch steht die Planung der zwei Standorte unter dem Vorbehalt der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises Osnabrück. Sollte dieses jedoch wie geplant im kommenden Jahr verabschiedet werden, könnte die Stadt Planungsrecht für die Hybridnutzung schaffen - und das von einem Privaten geplante Projekt einen kleinen Beitrag zur örtlichen Energiewende leisten.
Die Herausforderung hierbei?
Eine Herausforderung bei diesem Projekt stellt dar, dass mit dem Bereich der Agri-Photovoltaik Neuland betreten wird und es kaum Erfahrungswerte gibt.
Auch die Topographie der Flächen sowie eine gute landschaftliche Einbindung der Anlagen werden intensiver Planung bedürfen.