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Gewässerschutz mithilfe des BWK-M3-Nachweises

Um weiterhin Misch- und Niederschlagswasser in den Gestringer Bach und die Große Aue einleiten zu können, benötigten die Stadtwerke Espelkamp AöR eine Verlängerung ihrer bestehenden Genehmigungen. Für die Vorbereitung des Antrags holten die Stadtwerke das ibt-Team mit ins Boot.

Vorausschauende Untersuchung

Besonders der Blick in die Zukunft stand im Fokus der Bearbeitung. Denn neben der Klärung der Frage, welche hydraulische, hydrologische und stoffliche Belastung die Gewässer (aktuell) noch vertragen, sollen Maßnahmen entwickelt werden, welche die Gewässer dauerhaft ökologisch gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie verbessern können. Als Grundlage dienten die Merkblätter M 3 und M 7 des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK).
Beim BWK-M3-Nachweis wird nicht nur der aktuelle Zustand des Gewässers mit den vorhandenen Einleitungen untersucht, sondern es werden auch die Auswirkungen zukünftiger Einleitungen und Maßnahmen am Gewässer bewertet. Die stoffliche und hydraulische Gewässerbelastbarkeit kann mithilfe eines vereinfachten oder eines detaillierten Nachweisverfahrens sowie aus einer Kombination von beiden ermittelt werden. Genutzt wirdem das vereinfachte Verfahren und die BWK-Software Verena.M7.

Unterschiede zwischen den Ländern

Im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zu dem auch Espelkamp gehört, ist eine solche umfassende und vorausschauende Untersuchung der Einleitungsauswirkungen verpflichtend, während in Niedersachsen bei einer Genehmigung üblicherweise nur die jeweilige Einleitstelle betrachtet wird. Die Einwirkung auf das Gewässer wird dort in der Regel nur unter dem hydraulischen Aspekt untersucht, in dem die hydraulische Leistungsfähigkeit des Gewässers anhand von Querprofilen nachgewiesen wird. Für die stoffliche Bewertung einer Einleitung wird das DWA-Arbeitsblatt 102 angewendet, das Ende 2020 neu aufgesetzt wurde (PRISMA berichtete). Eine Untersuchung von Planungs- oder sogar Prognosezuständen wird nicht durchgeführt. Auch das Zusammenwirken mehrerer Einleitungen in Bezug auf die Gewässerqualität wird nicht näher untersucht.

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